Forum Langenargen - Meinungen 2023/24

Sehr geehrter Herr Wetzel (11.04.2024)

Ihre Weiterreichung an die Abfallrechtsbehörde war sicherlich nicht die richtige Adresse, denn das Kind war schon in den Brunnen gefallen, war also längst genehmigt. Eigentlich haben eindeutig Sie die Verantwortung ,wenn man Ihre Anmerkungen über den Schutz des Bodens auf der Homepage des Landratamtes liest. Es ging weniger darum, ob oder wie früher der Umgang mit Umweltgefahren gehandhabt wurde, sondern was jetzt beim Abriss passierte und freigesetzt wurde. Schutzvorrichtungen erlebten wir nur in den ersten zwei Tagen. Bei der Entfernung der Eternitdächer ging trotzdem Einiges daneben und landete auf dem Boden.Einige Säcke klafften bis zuletzt offen. Ich habe mehrfach gebeten, dass jemand vom Landratsamt noch einmal vorbeikommt, um das das Chaos mit eigenen Augen zu sehen, leider umsonst. Ab dem dritten Tag wurde das Gebäude mit dem Bagger mit großer Staubentwicklung zertrümmert und der Schutt auf den ungeschützten Boden verstreut, offensichtlich nicht wissend, dass bei den Gebäuden der sechziger Jahre die Fußböden, Fliesen, die Kleber der Stuck das Fassadenmaterial, der sonstige Verputz und der Fensterkitt fast immer asbesthaltig waren, gelegentlich sogar Wasserrohre. In meinem Beisein wurde ein Asbestkamin vom Bagger zermalmt und auf den Boden geschmettert. In den ersten 2-3 Tagen als das Dach abgedeckt wurde und eine Kontrolle durch das Landratsamt erwartet wurde, sah man noch eine schmale  Folie rund um die Baracken. Nach einen Unwetter war sie am 3. Tag verschwunden. Ab da war das gesamte Gelände völlig ungeschützt .Es wurden dann meterhohe Schuttmengen aufgehäuft, keine Folien darunter und darüber. Es dürfte relativ sicher sei, dass in den Regentagen auch Asbeststaub in den Boden gelangte. Es stimmt nicht, dass im Zuge des Neubaus der Boden ausgehoben wird, da der Neubau aus fertigen Containern besteht, die ohne Unterkellerung aufgestellt werden. Man sollte nicht vergessen, dass es sich um ein Projekt für Kleinkinder handelt, die sowieso durch den Feinstaub von täglich dort 42 haltenden Dieselbussen gefährdet werden.Die Kleinkinder sind beim Spielen fast ständig in direkter Bodenberührung. Ein spezielles Thema ist das Vorkommen von PFAS. Sie verneinten das von vorn herein, obgleich Sie möglicherweise gar nicht genau wissen, was dort gelagert war. Im vorderen Abschnitt war zuletzt ein Supermarkt mit einer abgetrennten Fleischverarbeitung. Das weiß ich deshalb, weil ich der Hausarzt der letzten Betreiberfamilie Mayeur war. Wissen Sie zb. sicher ob mal ein Zimmerbrand vorlag, bei dem ein Feuerlöscher eingesetzt war? Das Problem Bodensee - Löschschaum kennen Sie ja. Mir ist völlig unverständlich, dass keine Neulastenuntersuchung das Bodens auf alle möglichen Schadstoffe veranlasst wird, wo Sie doch beim Mooser Weg äußerten, dass dort auf jeden Fall vor einer Bebauung der Boden auf Altlasten untersucht werden müsste. Ein Kindergarten hat diesbezüglich eine viel höhere Priorität. Sie geben sich damit zufrieden, dass der kontaminierte Boden einfach mit einer dünnen Schicht Kies abgedeckt wird. Konsequenterweise müssten zukünftig die kontaminierten Böden nicht mehr ausgetauscht werden, da ja das Abdecken offensichtlich ausreicht.
Herzliche Grüße
H. Walter