Forum Langenargen - Meinungen 2023/24

Das Schussendelta 2025: Die stinkende Wahrheit - eine Kloake im Naturschutzgebiet! (03.06.2025)

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe BIRDS-Unterstützer,

zugegeben: ein reißerischer Betreff. Ursprünglich stand da etwas harmloser: "Gemeinsam für das Schussendelta: Aktuelle Informationen und ein Spendenaufruf". Darum geht es uns hier jedoch auch.
Sie erhalten diese Mail, weil Sie sich in unsere Liste der BIRDS-Interessenten eingetragen haben. Zuletzt hatten wir am 4. Mai 2025 zahlreiche weitere Interessierte an unserem Infostand bei "Wir sind Langenargen!" begrüßen dürfen, die sich ebenfalls in die Interessentenliste eingetragen haben.
Zuletzt hatten wir vor, beim "Oberschwäbischen Naturschutztag" in Erikirch Flagge zu zeigen. Leider hatten wir einen kurzfristigen Personalengpass, sodass wir letztlich darauf verzichten mussten. Die Ankündigung unseres Infostandes im Vorfeld dieser Tagung war für die Organisatoren zumindest ein klares Zeichen, dass das Thema noch lange nicht vom Tisch ist.

Lassen Sie uns uns nun mit dem nachfolgenden Foto in die aktuelle Thematik "eintauchen":

Abbildung: Das Schussendelta, gesehen vom Strand an den Seewiesen aus, Status am 12. Mai 2025: Eine zum Himmel stinkende Kloake, mitten im Naturschutz- und FFH-Gebiet. Ein von den Behörden absichtlich gewolltes "Nachklärbecken des Hinterlandes", wo "organische Reste" und Nährstoffe aus 18 Kläranlagen abgebaut werden. Für die BIRDS ist es ein klarer unerlaubter und nicht akzeptabler Eingriff in das dortige Ökosystem und ein Missbrauch der wertvollen Flachwasserzone im Schussendelta. Was sagt das Regierungspräsidium dazu: Es gibt kein Umweltproblem an der Schussenmündung, siehe Ziffer 2 in diesem Link. Foto: BIRDS

Für alle Neuinteressenten empfehlen wir unsere Homepage, mit der man sich leicht einen Überblick über die Thematik verschaffen kann. Unter Termine + Öffentlichkeitsarbeit haben wir ausgewählte Dokumente zusammengestellt, auf die auch im folgenden Bezug genommen wir. Die Aufstellung wird laufend ergänzt. Bleiben Sie dran!

Es kamen in letzter Zeit so viele Dinge kurzfristig über die Presse in die Öffentlichkeit, dass es uns leider nicht möglich war, unsererseits alles zu kommentieren oder - wo dies erforderlich gewesen wäre - auch richtig zu stellen. Lassen Sie uns daher nachfolgend nur ein paar wenige Sachverhalte berichten, die uns wichtig sind.

1.) Unser Offener Brief an die Bürgeremister und Gemeinderäte Langenargen und Eriskirch griff die Ungleichbehandlung der Maßnahmen an der Argenmündung (sofortiges Handeln) und im Schussendelta. Die Schwäbische Zeitung berichtet hierzu: „Die Situation an der Argenmündung ist in keinster Weise vergleichbar mit der an der Schussen“, schreibt die Pressestelle des RP auf Anfrage. Es habe an der Argen akuten Handlungsbedarf im öffentlichen Interesse gegeben. Und den gebe es im Bereich der Schussen nicht."
Die BIRDS erklärt dazu:
Beide betroffenen Gebiete sind hinsichtlich ihres Schutzcharakters identisch. Sie sind sowohl Naturschutz- als auch FFH-Gebiete.
Die zu lösenden Probleme waren bzw. sind in beiden Gebieten von großem öffentlichen Interesse. An der Argen wurd das "aktute" öffentliche Interesse damit begründet, dass die Boote der WaPo und des IFS nicht mehr auslaufen konnten. Der Grund hierfür: es wurde ganz einfach versäumt, diese Boote rechtzeitig in andere Häfen zu verlegen.
Gesetzlich zuständig für die Lösung des Problemes an der Argen ist das Land Baden-Württemberg, sowohl was die Beauftragung als auch was die Kostenübernahme der Maßnahmen betrifft. Eigenartig bleibt: Trotz des erklärten öffentlichem Interesses wurden die Kosten nach unseren Informationen nicht aus dem Landeshaushalt, sondern von den beiden Hafenbetreibern BMK und Ultramarin übernommen.
Pech für das Schussendelta: Hier liegt offenbar keinerlei "akutes" öffentliches Interesse vor. Und es gibt leider auch keinen privaten Gelgeber, der hier im öffrentlichen Interesse einspringen würde.

2.) Das Regierungspräsidium (RP) sagt in diesem Schreiben, Ziffer 2: "Es gibt kein Umweltproblem an der Schussenmündung." Dass dies nicht zutrifft, kann jeder mit eigenen Augen sehen. Mit diesem Argument verweigert das RP jedoch jegliche Befassung mit dem Problem.

3.) Im selben Schreiben wird zum wiederholen Mal wiederum lediglich das Jahr 2022 als das Jahr genannt, in dem es ein Algenproblem im Schussendelta gab. Diese Angabe ist irreführend gegenüber der Öffenntlichkeit und verharmlosend zugleich. BIRDS zeigt mit diesem Dokument: mindestens in den Jahren 2018, 2020 und 2022 kam es bereits über mehrere Wochen zu Algenteppichen.

4.) BIRDS ist der Meinung, dass Leitdämme wie an der Alten-Rhein-Mündung eine mögliche Lösung sein könnte, sie sinnvollerweise ernsthaft zu prüfen wäre. Durch das Hinausleiten des Wassers der Schussen in tiefere Seezonen würde sowohl das Naturschutzgebiet als auch die beidseitigen Uferabschnitte samt den Strandbädern Eriskirch und Langenargen von Nährstoffen, Schadstoffen und Fäkalien freigehalten.
Das RP wird hierzu in der Schwäbischen Zeitung wie folgt zitiert: "Ein Damm bringt nichts. Die von der Bürgerinitiative immer wieder behauptete Notwendigkeit, eine Rinne oder eine Vorstreckung an der Schussenmündung herzustellen, um dort eine Algenplage zu verhindern, lässt sich fachlich nicht begründen. Eine Vorstreckung in Form eines Dammes könnte sogar verhindern, dass der Wind eventuelle Algenteppiche auflösen kann. Ein Algenteppich bliebe im Kehrwasser der Vorstreckung hängen“.

Die BIRDS erklärt dazu:
Das RP hat diesen Lösungsansatz nicht verstanden. Mit dieser Lösung würden Algenteppiche (aber nicht nur diese) von Beginn an unterbunden. Es entstünden erst keinerlei Algenteppiche, deren Auflösung anschließend in irgendeiner Form verhindert werden könnte.

Liebe Unterstützer, zu guter Letzt sei doch noch eine Bitte unter dem Motto "Ohne Moos nichts los!" an Sie gerichtet.
Wir freuen uns über weitere Spenden, auch kleinere Beträge helfen uns!

Konto der BIRDS bei der Deutsche Apotheker und Ärztebank
IBAN: DE 6930 0606 0100 4286 0015
BIC: DAAEDEDDXXX
Die BIRDS ist kein gemeinnütziger Verein und kann keine Spendenbescheinigung ausstellen. Ihre Spende wird bei uns daher als Geschenk verbucht.
Wir sind jedoch gemeinnützig, unentgeltlich und ehrenamtlich tätig. Jeder Euro wird für unsere Zielsetzung einer „Revitalisierung des Schussendeltas“ eingesetzt.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Gerhard Moll, Moritz Gauss, Dr. Daniel Müller

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Bürgerinitiative
"Revitalisierung des Schussendeltas" (BIRDS), Langenargen
Info-Website: https://www.schussen.info


Anmerkung: diese stinkende Kloake wird in einer offiziellen Gewässerkarte des Landes BW. als gute Wasserqualität bezeichnet, obwohl am DRLG seit Jahren ein Warnschild amgebracht ist.
Dr. Walter

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