Der Jahresrückblick 2024 (22.04.2025)
Das Heft ist professionell und ansprechend gemacht. Wie von früher gewohnt, bot es die ideale Gelegenheit zur Selbstbeweihräucherung. Der Bürgermeister ließ sich, wie schon letzte Jahr über 40 mal ablichten. Auffallend ist, dass unangenehme Dinge ausgeklammert wurden. So wurde bei der Touristikstatistik das Minus von 18,7 % der Ausländerübernachtungen einfach verschwiegen. Es war offensichtlich das schlechteste Ergebnis aller Bodenseegemeinden.Ebenfalls fehlte die Verweildauer. Warum scheute man sich mitzuteilen, dass der Schuttabladeplatz neuerdings bei der Gärtnerei Deinböck angesiedelt wurde? Die aus dem Ruder gelaufene Nachtabdunkelung wurde heimlich wieder zurückgenommen, dem Jahresrückblick war das aber keine Zeile wert. Die Fotovoltaikanlage der Pumpstation am Bleichweg wird von einem Baum beschattet und niemand merkte es. Es gab wieder Rodungen mit nur spärliche Nachpflanzungen. Die verheerenden Zustände nach dem Orkan im Schwedi wurden immer noch nicht beseitigt. Es gab auch wieder Versiegelungen, so zuletzt am Noliplatz. In der Heizperiode hatte Langenargen die höchsten Feinstaubwerte aller Seegemeinden. Die entsprechenden Grafiken wurden negiert , bzw. nie kommentiert .Die Diskussionen über die Grundsteuer wurde völlig in den Hintergrund gedrängt.Bilder der überquellenden Container und die Zustände in den Toiletten waren nur in den sozialen Medien zu finden. Weil sich seit 30 Jahren bei den unerträglichen Zuständen und um die Schussenmündung nichts tat (auf Luftaufnahmen sah man, dass die trübe Brühe manchmal bis zur Höhe der Ortsmitte reichte,) schlossen sich einige Bürger zusammen und gründeten unter der Leitung von Dr. Moll den Verein zur Rettung des Schussendeltas ( BIRDS) Diese Iniitiative sprach sich dank den wohlwollenden Medien schnell im Bodenseegebiet herum. Um so erstaunlicher war diesbezüglich das Schweigen der Gemeinde . Im Jahrsrückblick fand sich keine einzige Zeile darüber. Es gab also keine Wertschätzung sondern nur, wie so häufig Floskeln von Bürgerbeteiligung.Es kam dann lediglich zu einem Kurzgespräch während einer Gremiumsitzung. Was dabei gesprochen wurde, ist nicht bekannt geworden und wurde nie veröffentlicht.
Wenn man bereit war, für einen Landschaftsarchitekten am Noliplatz 30.000 Euro auszugeben, wäre es gerecht, diese Initiative ebenfalls zu unterstützen. Es wäre eine erheblich Hilfe für die gebeutelte Touristik aber auch für die Einheimischen
Am Schluss des Jahresrückblicks kommt dann der der für den Leser unsichtbare Skandal, der noch nicht vorüber ist. Man sieht 6 Kleinkinder im Interimkindergarten.Die Eltern ahnen nicht, was sich im Rahmen der Erstellung abgespielt hat. Wir danken einigen Anrainern, dass sie uns immer wieder auf dem Laufendem gehalten haben.Dadurch haben wir eine Fotodokumentation von 42 Bildern erstellen können. Während die Asbestdächer einigermaßen sachkundig abgetragen wurden, kam es dann zu einer Gebäudezertrümmerung mit einer Verstreuung von Altlasten über das ganze Gelände. Die Schuttberge lagen wochenlang ungeschützt herum. Der Regen wusch die offensichtlich kontaminierte Stäube in den Untergrund .Der Bürgermeister versuchte mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Öffentlichkeit etwas erfuhr.Wir baten mehrfach vergebens um Bodenproben. Irgendwann wurde der kontaminierte Boden zentral heimlich in den frühen Morgenstunden flüchtig aber nich komplett gegen fremden Boden und Kies ausgetauscht, selbst das Landratsamt wusste nichts davon. Später wurde das im Außengelände unvollständig ähnlich heimlich nachgeholt. Das Wort Asbest kommt übrigens in der Broschüre nicht ein einziges mal vor.
Offiziell wurden die Kosten nie erwähnt. Inzwischen wissen wir dass die Kosten zwei Jahre nach Erstellung insgesamt 1,2 Millionen Euro überschreiten werden, wobei alleine die Warmmiete in 2 Jahren 600.000 (monatlich 24000 )Euro kostet Sollte der Kindergarten nach 2 Jahren umziehen, sind die 1,2 Millionen Euro verbrannt. Hinweis: die Angaben der Gemeinde sind fast immer Nettoangaben. Übrigens besteht immer noch kein Pachtvertrag! Hinzu kommt dass die Kleinkinder täglich ungeschützt, rücksichtslos dem Feinstaub und Ruß von im Sommer 60 und im Winterhalbjahr 44 Bussen ausgesetzt sind, die direkt vor den hässlichen Containern halten. Neuerdings weiß man, dass es durch Feinstaub zu Hirnschäden von Kindern kommen kann.Da fragen sich manche Bürger, was der Bürgermeister eigentlich für ein Gewissen hat.
Dr. H. Walter
PS: Diese Fotos sind in keinen anderen Medien erschienen. Heute leben hier Kleinkinder mit täglicher Berieselung von Russ und Feinstaub.
Zuletzt bearbeitet am 24.04.2025.